120 Jahre ÖSV und DSV

Auf der Piste, in der Loipe und auf der Schanze sind sie Konkurrenten – aber ihren Geburtstag feierten sie gemeinsam.

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Zwei stolze Traditionen, ein gemeinsames Jubiläum

Der Österreichische Skiverband (ÖSV) und der Deutsche Skiverband (DSV) stießen im traditionsreichen „Grünen Saal“ des Augustiner Stammhauses in München auf ihr 120-jähriges Bestehen an. Genau dort, wo 1905 ihre Geburtsstunde geschlagen hatte, blickten beide Verbände auf mehr als ein Jahrhundert außergewöhnliche Sportgeschichte und bewegende Momente zurück.

Roswitha Stadlober, Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes, betonte die besondere Verbindung zwischen den beiden Nationen: „Seit über 120 Jahren verbindet uns mit dem DSV nicht nur die Liebe zum Skisport, sondern auch eine vertrauensvolle Partnerschaft. Auch wenn wir im Wettkampf oft Konkurrent:innen sind, ziehen wir im Sinne des Sports – vor allem in der Nachwuchsentwicklung – an einem Strang. Wenn unsere Athlet:innen an die Weltspitze kommen, zeigt das, was mit Talent, Leidenschaft und gemeinsamer Stärke möglich ist. Das motiviert uns für die nächsten 120 Jahre.“

„Vor 120 Jahren wurde mit den Gründungsurkunden von ÖSV und DSV im wahrsten Sinne des Wortes Skigeschichte geschrieben – und es freute mich sehr, dieses Jubiläum gemeinsam mit unseren österreichischen Freunden zu feiern“, sagte Jörg Flechtner, Präsident des Deutschen Skiverbandes. „Uns verbindet eine lange, erfolgreiche Tradition und der Wille, den Skisport auch in Zukunft gemeinsam stark zu gestalten.“

Jubiläumsabend mit Tradition und Ausblick

Die Feier stand ganz im Zeichen gemeinsamer Geschichte, sportlicher Erfolge und des Blicks in die Zukunft. In kurzen Talkrunden erinnerten sich Weggefährt:innen von damals und heute an prägende Erlebnisse, gemeinsame Wettkämpfe und die Entwicklung des Skisports über die Jahrzehnte hinweg. Bayerisch-österreichische Spezialitäten und musikalische Begleitung sorgten für den passenden Rahmen.

Unter den Gästen waren zahlreiche Größen des Wintersports – unter anderem die Olympiasieger:innen, Weltmeister:innen und Medaillengewinner:innen Maria Riesch, Björn Kircheisen, Martina Ertl, Fritz Dopfer, Martin Schmitt, Markus Wasmeier, Benjamin Raich, Katharina Wilhelm, Ernst Vettori, Jens Weißflog, Günther Mader, Christoph Sumann, Sven Fischer, Marlies Raich, Michael Greis, Annemarie Moser-Pröll und Renate Götschl sowie viele weitere prominente Vertreter:innen beider Verbände.

Zwei Nationen – eine Leidenschaft für den Skisport

Gemeinsam blicken Deutschland und Österreich auf unzählige sportliche Meilensteine zurück. Namen wie Toni Sailer, Hermann Maier und Marcel Hirscher auf österreichischer Seite sowie Georg Thoma, Rosi Mittermaier, Katja Seizinger und Sven Hannawald auf deutscher Seite prägten Generationen von Fans und machten den Skisport weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Wo alles begann: München 1905

Die gemeinsame Geschichte reicht zurück in den November 1905: Der deutsche Skipionier Wilhelm Paulcke arbeitete damals mit Skiläufern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an der Idee einer länderübergreifenden Organisation. Nachdem 1904 der Schweizer Skiverband (SSV) gegründet worden war und ein gemeinsamer Verband in Österreich nicht möglich erschien, entschieden sich die Beteiligten für nationale Verbände. So entstanden am 5. November 1905 im Augustiner Stammhaus in München der Deutsche Skiverband und der Österreichische Skiverband – am selben Ort, am selben Tag.

120 Jahre später kehrten beide Verbände genau dorthin zurück – vereint durch eine gemeinsame Leidenschaft, die bis heute anhält.