Vier Wochen bis zur finalen Olympia-Qualifikation

Die ÖSV Skibergsteiger bereiten sich derzeit am Kitzsteinhorn intensiv auf ihre Olympia-Premiere vor.

© Ski Austria - Weigl

ÖSV-Skibergsteiger fiebern der Olympia-Premiere entgegen

Am 6. und 7. Dezember beginnt für die Skibergsteiger die Weltcupsaison. Der Auftakt in Solitude (USA) ist zugleich die letzte Chance für die Ski Austria Mannschaft einen dritten Startplatz für Olympia 2026 zu erhalten. Derzeit bereitet sich das ÖSV-Team am Kitzsteinhorn intensiv auf das große Ziel vor.

Am ersten Dezemberwochenende fällt für die Skibergsteiger der Startschuss in die neue Weltcupsaison, die einen Meilenstein für die noch junge Disziplin darstellt. Schließlich feiert Skibergsteigen bei den Olympischen Spielen 2026 seine Premiere. Der Weltcupauftakt in Solitude (USA) ist zugleich die letzte Olympiaqualifikation. Johanna Hiemer und Paul Verbnjak konnten in der vergangenen Saison mit ihren Top-Ergebnissen im Mixed Relay bereits zwei Startplätze für das ÖSV-Team sichern. Die Steirerin und ihr Kärntner Mixed-Partner lassen die Übersee-Rennen deshalb aus und konzentrieren sich voll und ganz auf den Europaauftakt im Jänner.

Andreas Mayer hingegen wird am 7. Dezember beim Sprint-Weltcup an der Startlinie stehen. Der Tiroler liegt derzeit mit 205 Punkten auf dem 6. Rang und damit 23 Zähler hinter dem begehrten Quotenplatz. Mayer hat sich in den vergangenen Jahren bereits auf den Sprint spezialisiert und darf sich deshalb durchaus berechtigte Hoffnungen machen, sein großes Ziel zu erreichen. Neben den Sprint- und Mixed-Spezialisten Johanna Hiemer, Andreas Mayer und Paul Verbnjak stehen auch die beiden Vertical-Asse, Sarah Dreier und Christof Hochenwarter sowie Julian Tritscher auf der Nominierungsliste für Mailand-Cortina 2026. Zudem empfahl sich die erst 19-jährige Emma Albrecht mit ihren ersten Weltcupresultaten für die Long-List.

Solitude ist für mich natürlich gleich eines der wichtigsten Rennen im Kalender.

Andreas Mayer

Intensives Training in der Höhe

Mit einem dreiwöchigen Höhentraining am Kitzsteinhorn bereitet sich das Olympia-Team, rund um Hiemer, Verbnjak und Mayer, derzeit akribisch auf die Sprint- und Mixed-Einsätze vor. Im Fokus stehen schnelle Einheiten, Techniktraining und vor allem auch Rennsimulationen. Insbesondere die Wechsel sind in den kurzen Disziplinen entscheidend. Abfellen oder das Fixieren der Ski am Rucksack dauert nur wenige Sekunden und auch das Auffellen sollte im einstelligen Sekundenbereich passieren. Konzentration, Präzision und Schnelligkeit sind gefordert – vor allem, wenn es Kopf an Kopf in die engen Wechselzonen geht, wo schon mal Körperkontakt herrscht.

Ich fühle mich sehr gut, werde aber trotzdem auf den Start beim Auftakt in den USA verzichten, um mich voll und ganz für Olympia vorzubereiten.

Johanna Hiemer

Zufriedene Gesichter

Neben dem Olympiateam ist auch die restliche Mannschaft nahezu vollständig beim Trainingskurs auf dem Kitzsteinhorn. Während sich bei Nils Oberauer, Hannes Lohfeyer, Kevin Hinterberger, Daniel Zugg und dem Senior-Novizen Silvano Wolf alles um lange Einheiten dreht, arbeiten die NachwuchsathletInnen Emely Breitfuss, Elias Peer und Kilian Rettensteiner vor allem an ihrer Spritzigkeit. Besonders erfreulich: Daniel Ganahl, der rund eineinhalb Jahre nach seinem schweren Unfall wieder vollumfänglich am Training teilnimmt und sein Comeback vorbereitet.

Sowohl der sportliche Leiter der Sparte Skibergsteigen im ÖSV, Georg Wörter, als auch Nationaltrainer Matthias Gumpenberger zeigen sich mit dem aktuellen Stand der Vorbereitungen überaus zufrieden. Das gesamte Team konnte in allen Bereichen nochmals einen deutlichen Schritt nach vorne machen und liegt damit voll im Plan für die kommende Saison.

Stimmen:

Sarah Dreier:
„Wir haben hier am Kitzsteinhorn wieder perfekte Bedingungen und meine Saisonvorbereitung läuft wirklich gut. Ein wenig habe ich ja noch Zeit bis zum ersten Weltcup, weil ich erst im Jänner mit dem Vertical in Courchevel einsteige. Bis dahin stehen aber noch einige Testrennen und die ÖM Vertical auf dem Programm.“

Johanna Hiemer:
„Das Sommertraining ist sehr gut verlaufen und ich konnte noch das eine oder andere Quäntchen für mich herausholen. Ich fühle mich sehr gut, werde aber trotzdem auf den Start beim Auftakt in den USA verzichten, um mich voll und ganz für Olympia vorzubereiten.“

Andreas Mayer:
„Für mich sind es jetzt noch ziemlich genau vier Wochen bis zum ersten Weltcup in den USA. Solitude ist für mich natürlich gleich eines der wichtigsten Rennen im Kalender. Aber ich fühle mich gut vorbereitet, werde die Zeit noch nutzen, um an den Feinheiten zu arbeiten und freue mich dann, wenn es endlich wieder losgeht.“

Paul Verbnjak:
„Ich bin jetzt mittlerweile die vierte Woche auf Schnee und die Umstellung von Sommer- auf Wintertraining ist optimal verlaufen. Jetzt arbeiten wir vor allem an den harten Einheiten und natürlich auch am Material bzw. den Feinheiten. Ich gehe dann im Dezember nochmals ins Höhentraining, um optimal in die Saison starten zu können.

Georg Wörter – sportlicher Leiter Skibergsteigen im ÖSV:
„Wir konnten den Sommer über mit der gesamten Mannschaft unfallfrei trainieren und damit den Grundstein für eine intensive Saison legen.
Der Schneefall Anfang Oktober auf den Gletschern kam zum idealen Zeitpunkt. Dadurch können wir perfekte Schneetrainings am Kitzsteinhorn absolvieren und mit der optimalen Unterkunft im Bundessportheim auf großer Höhe, haben wir die besten Bedingungen für die Vorbereitung. Der volle Fokus liegt jetzt einerseits mit der Mannschaft auf Olympia, andererseits auf der gesamten Weltcupsaison.“